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Ein Projekt des SV-Bildungswerks

Klimaschutz lernen…

Klimawandel verstehen und Klimaschutz lernen, heißt vor allen Dingen erstmal eins: Fragen stellen, Informationen sammeln, durch komplexe Zusammenhänge steigen und: mehr, gezieltere Fragen stellen.

Einerseits ist es wichtig zu verstehen, was zum Beispiel schmelzende Eiskappen in dem einen Land mit Trinkwassermangel in einem anderen Teil der Erde zu tun haben, andererseits kann es auch ganz schön lähmend sein, weder den Anfang des Wollknäuels zu finden, noch das Ende des Tunnels zu sehen.

Dem wollen wir an dieser Stelle ein wenig entgegen wirken.: z.B. mit leicht verständlichen Informationen über die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels und mit einem Glossar zu den wichtigsten Begriffen im Nachhaltigkeitskosmos. Mit unseren 10 Klima-Tipps zum Sofort-Loslegen, und mit unseren erprobten Methoden, die jeden Klima-Workshop bereichern können.

Und natürlich mit uns Klima-Botschafter*innen und unseren Klima-Workshops, aber das haben wir schon mal irgendwo erwähnt :-)

Frag jetzt einen Klima-Workshop für deine Schule an!

Wir bringen den Klimawandel auch zu dir…

Klima-Wissen

Der Klimawandel ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen in den nächsten Jahrzehnten. Die Ursachen liegen zum Teil schon viele Jahrzehnte zurück. Die Zeit zu handeln ist jetzt, um die Katastrophe von Morgen zu verhindern.

Die Zusammenhänge sind komplex, aber nicht so, dass wir davor zurückschrecken sollten. Wir versuchen dir hier einige grundlegenden Infos zum Thema Klimawandel zugänglich zu machen, damit es dir leichter fällt, auch anderen zu erklären, was der Klimawandel bedeutet.

Gesagt, getan: 5 + 10 Klima-Tipps für jetzt + jeden

5 Klima-Tipps für Schnellentschlossene

01 » Recyclingpapier nutzen statt Bäume fällen

Recyclingpapier spart Energie, Frischfaser (Holz) und ist insgesamt die umweltfreundlichste Alternative, wenn es um Papier und Kartonagen geht. Besonders, wenn es doppelseitig genutzt wird.
Die Chemikalien, die man zum Entfärben von Altpapier braucht, sind weniger umweltbelastend als diejenigen, die man zum Aufspalten der Holzfasern bei Frischfaserpapieren braucht.

Es gibt Papiere in den unterschiedlichsten Helligkeitsstufen und Grammaturen. Je dunkler das Papier (z.B. ISO 80), desto weniger wurde es gebleicht, je dünner (z.B. 70g/qm), desto weniger Material wurde verbraucht (umweltschonender): Also je nach Bedarf unterschiedliche Recyclingpapiere zur Hand haben.

Doch aufgepasst: »Holzfrei« ist ein irreführender Begriff – holzfreies Papier ist nicht holz-, sondern holzstoff-frei (ligninfrei). Dieser Stoff sorgt dafür, dass das Papier über die Zeit nachdunkelt (altert), und hat nichts mit Umweltfreundlichkeit zu tun…

02 » Beuteltier statt Plastiktütenträger sein

Plastiktüte adé, wiederverwendbare Beutel juchhé: Am besten aus biologisch angebautem Leinen (robust und langlebig, heimischer Anbau), oder Bio-Baumwolle (weniger Wasserverbrauch und Pestizideinsatz als konventionelle Baumwolle). Mehr Infos zur Nachhaltigkeit von unterschiedlichen Materialien unter Aethic.

Oder per Recycling einem alten T-Shirt als Beutel zu neuem Leben verhelfen. Ideen zum Beutel-selber-nähen unter Handmadekultur

03 » Weniger Wasser kocht schneller

Eine Kanne Tee für den Plausch mit Oma oder doch nur eine Tasse Instantkaffee für den unfreundlichen Handwerker? Koche nur so viel Wasser wie du brauchst, und du sparst eine Menge Energie, Wasser – und bist schneller am Ziel…

04 » Dress up + cool down

Thermostat runter, Strickpulli rauf: Lieber eine Schicht mehr anhaben als die Heizung höher drehen, wenn es kalt ist. Frei nach dem Motto: Dress like, don´t smell like an onion :-)

05 » Suchmaschine »Ecosia« im Browser einstellen

Bäume pflanzen? Immer gut. Bäume binden CO2 und produzieren Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen. Ecosia ist eine Suchmaschine, wie google. Der Unterschied: Bei jedem Klick auf eine Anzeige, spendet Ecosia Geld in ein Baumprojekt! Wie du ecosia zu deiner Startseite machst, siehst du hier.

10 Klima-Tipps mit Weitblick

01 » Grüner Strom leuchtet auch hell

Wer A wie ausgestrahlt sagt, muss auch B wie Braunkohleausstieg sagen :-) Braunkohle ist ein Klimakiller durch den CO2-Ausstoß, der bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht. Der beste Weg, den Kohleausstieg selbst zu machen, ist, grünen Strom zu beziehen. Grüner Strom wird aus erneuerbaren Energien (Solarenergie, Wind-, Wasserkraft…) produziert. Gleichzeitig wird mit dem Bezug von Ökostrom der Anteil von erneuerbaren Energien am Strommix erhöht und somit die Energiewende insgesamt unterstützt. Gute Ökostromanbieter investieren in eigene Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom.

Einen Überblick über (echte = nicht Abspaltungen von anderen Konzernen) Ökostromanbieter gibt Utopia und das Ökostrom-Label »Grüner Strom«, initiiert von verschiedenen Umweltverbänden.

02 » Regional schlägt global

Regional angebaute und hergestellte Lebensmittel haben eine bessere Umweltbilanz – u.a. kürzere Transportwege, geringerer Energieeinsatz –, sie sind frischer und den Jahreszeiten angepasst. (z.B. viel Vitamin C dank Kohlgemüse  im Winter).

» Noch besser: Regionales oder selbst gezüchtetes (Bio-)Gemüse essen, und sich in Einkaufsgemeinschaften mit lokalen Landwirten zusammen tun: Solidarische Landwirtschaft.

03 » Share with your neighbours – Teilen statt besitzen

Brauchen wir alle eine Bohrmaschine, einen Rasenmäher, Plätzchenformen und einen Drucker? Nein – wir brauchen diese Dinge meist nur einige Male im Monat/Jahr und deswegen können wir sie auch mit unseren Nachbar*innen teilen. Das spart Ressourcen, Geld und Platz, verbraucht weniger Energie und schützt das Klima.

» Was fällt dir ein, was du eigentlich auch mit deiner*m besten Freund*in teilen könntest? Besprich mit den Nachbarskindern, welche Dinge ihr gemeinsam teilen könntet.

04 » Wildblumenwiese säen

Durch Monokulturen in der Landwirtschaft, fehlende Blühstreifen an Wegen, zugepflasterte »Vorgärten« auf privaten Grundstücken etc. sind Insekten und Bienen in Europa vom Aussterben bedroht.

›› Lasst uns den Insekten ein Festmahl bereiten! Besorgt dir heimische Wildblumensamen – und am besten nutzt du ökologisches Saatgut. Nicht jeder Samen eignet sich für alle Böden und nicht alle sind für Insekten von Nutzen. Informier dich am besten vor Ort. Regionale ökologische Samenmischungen – auch Samen für Salat, Kräuter, Gemüse –  bekommst du z.B. bei Keimzelle in Brandenburg. Und jede Brachfläche, jeder Blumenkasten eignen sich zum Aussäen.

05 » Flashmob in der Innenstadt

Klimawandel braucht Aufmerksamkeit und kreative Ideen. Gerade künstlerische Aktionen in der Öffentlichkeit fallen auf und regen Leute zum Nachdenken an.

Ein »Flashmob« ist ein kurzes Zusammenkommen von Menschen zu einer künstlerischen Aktion. Du brauchst eigentlich nur 2 bis 3 Freund*innen, eine coole Idee, ein bisschen Mut und auf geht´s!

06 » Autofreie Woche

Verkehr leistet durch seinen CO2-Ausstoß einen großen Beitrag zum Klimawandel und verpestet unsere Luft. Ganz einfach wäre es, wenn wir häufiger versuchen würden mit dem Fahrrad zu fahren statt mit dem Auto. Positive Nebeneffekte: du bekommst frische Luft und Bewegung, entdeckst neue Seiten an deiner Stadt und bist viel selbstständiger!

›› Nehmt es als Challenge, eine Woche als Familie kein Auto zu benutzen. Rede mit deinen Eltern darüber. Wann fällt es leicht auf ein Auto zu verzichten, wann nicht?

07 » Weniger Fleisch für wenige, weniger Hunger für viele

Den Welthunger zu beenden ist gar nicht so schwer. Ein Weg dahin wäre deinen Fleischkonsum zu verringern.
1kg Fleisch benötigt 15.000l Wasser. Jedes Jahr wird in Brasilien Regenwald so groß wie die Flächen von Thüringen und Schleswig Hostein gerodet, nur um Mastfutter anzubauen. Durch die vielfältigen Auswirkungen von Fleischkonsum sprechen Expert*innen heute schon vom Fleisch als Klimakiller#1.

›› Achte mal darauf, wann du und deine Familie Fleisch essen und probiert möglichst viel davon zu ersetzen.
›› Be creative – Fleischlos kochen kann eine Herausforderung sein, aber auch die Kreativität anregen.
Beim Vegetarierbund Deutschland findest du leckere Rezeptideen

08 » Geld bei einer sozial-ökologischen Bank anlegen

Hast du schon ein Girokonto oder steht das bald an? Dann könnte das hier was für dich sein:
Banken nutzen das Geld, was wir dort hingeben, um damit in Projekte zu investieren.

Wenn du dein Geld zu einer sozial-ökologischen Bank gibst, dann wird diese hauptsächlich in coole Klima- und Umweltschutzprojekte oder z.B. nachhaltige Wohnprojekte investieren und nicht in die Waffenindustrie oder Kohlestrom.

» Einen ersten Überblick kann dir diese Liste von Utopia geben.

09 » Mitglied in oder Förderer*in einer Umweltorganisation werden

Viele Menschen arbeiten hauptberuflich dafür, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NROs, engl. NGOs) sind meist unabhängig von Wirtschaft und Politik und können sich ganz der Sache widmen – dafür brauchen sie sowohl tatkräftige Mitglieder, die sich engagieren, als auch deine Spende!

›› Lass dir doch zum nächsten Geburtstag eine Mitgliedschaft bei einer der Umweltorganisationen schenken.

Alle haben einen unterschiedlichen Schwerpunkt – informier dich am besten direkt auf den Homepages. Ob Greenpeace Nabu, BUND oder WWF – alle Organisationen haben auch eigene Jugendorganisationen…

10 » Immer wieder gut: Wer nicht fragt…

… bleibt stehen. Informier dich, sage, was du unsinnig findest, finde heraus, warum bestimmte Dinge so sind, aber eigentlich nicht sein müssen. Hinterfrage Herstellungsbedingungen, Materialien, Transportwege; bohre Löcher in die scheinbar schlüssigen Argumentationsketten zu Lebensmodellen.

Stelle schulische und wirtschaftliche Zwänge in Frage und trete entschieden ein für dein Recht, in einer intakten Welt leben zu können. Natürlich immer freundlich und wertschätzend :-)

Die Frage nach dem »Wie?«

Neben Inhalten spielen in Seminaren und Workshops die angewendeten Methoden eine wichtige Rolle. Wir haben deshalb ein paar unterschiedliche Methoden in unserem »Methodenkoffer« zusammen gestellt, die besonders gut in unserem thematischen Kontext funktionieren und die dir und deiner Co-Teamer*in bei eurer Workshop-Planung helfen können.

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