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Ein Projekt des SV-Bildungswerks

Nachhaltigkeits-Glossar

Hier findest du diverse Begriffe und Abkürzungen erklärt, über die du im Rahmen deiner Beschäftigung mit dem Thema sicher stolpern wirst.

Das Glossar befindet sich noch im Aufbau und wird von uns im Laufe der Zeit ergänzt. Sollten dir Begriffe fehlen, schreib uns gerne eine E-Mail mit dem Wort und – am allerliebsten! – mit deiner formulierten Definition, und wir fügen dein Stichwort hinzu (natürlich nach Prüfung auf inhaltliche Korrektheit und Rechtschreibung) …

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2° Ziel

Politiker*innen haben beschlossen, dass die durchschnittliche Erderwärmung nicht über 2°C steigen darf (im Vergleich zu vorindustriellen Temperaturen um das Jahr 1850). Wenn die durchschnittliche Temperatur auf der Erde mehr als 2°C steigt ist mit unkontrollierbaren Folgen durch den Klimawandel zu rechnen. Das 2°-Ziel ist jedoch vielmehr eine Zielvormulierung, als ein Gesetz, an das sich alle halten müssen. Um das Ziel einzuhalten, müsste jetzt sehr viel mehr getan werden, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

s. auch folgende Stichworte: Paris-Abkommen | Treibhausgase

2020

Die Europäische Union und Deutschland haben sich Klimaziele gesetzt. Diese beschreiben, wie viel wengier Treibhausgase ein Land oder eine Staatengemeinschaft bis zu welchem Zeitpunkt ausstoßen möchte. Deutschland hat sich offiziell vorgenommen bis zum Jahr 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen um 40% gegenüber 1990 zu reduzieren. EU-weit sind es 20% bis 2020. Derzeit steigen die deutschen Emissionen jedoch immernoch. Fast niemand geht davon aus, dass dies noch gelingen kann.

s. auch folgende Stichworte: Treibhausgase | Emission | Paris-Abkommen | Nationale Klimaschutzinitiative | Generationengerechtigkeit

2030

Die Europäische Union und Deutschland haben sich Klimaziele gesetzt. Diese beschreiben, wie viel weniger Treibhausgase ein Land oder eine Staatengemeinschaft bis zu welchem Zeitpunkt einsparen möchte. Deutschland hat sich offiziell vorgenommen bis zum Jahr 2030 den Ausstoß an Treibhausgasen um 55% gegenüber 1990 zu reduzieren. EU-weit sind es 40% bis 2030. Derzeit steigen die deutschen Emissionen jedoch immer noch. Es ist umstritten, ob es gelingt, die Klimaziele einzuhalten.

s. auch folgende Stichworte: Treibhausgase | Emission | Paris-Abkommen | Nationale Klimaschutzinitiative | Generationengerechtigkeit

A … D

Absorption

In Bezug auf den Klimawandel bedeutet Absorption die Aufnahme von Strahlung. Die kurzwellige Sonnenstrahlung wird zum Großteil von der Erdoberfläche absorbiert und wärmt sie dadurch auf. Die Rückstrahlung der Erdoberfläche, in Form von langwelligen Strahlen, wird zum Großteil von der Atmosphäre absorbiert.

s. auch folgende Stichworte: Klimawandel | Atmosphäre

Albedo

Mit Albedo ist der Rückstrahlungseffekt einer Oberfläche gemeint. Eis und Schnee haben eine sehr hohe Albedo, eine Wiese hat eine geringere Albedo. In der Klimaforschung ist vor Allem die Eis-Albedo-Rückkopplung von Bedeutung: Das Eis auf unseren Polen reflektiert viel Strahlung wieder zurück Richtung Atmosphäre und Weltall (absorbiert also weniger als bspw. eine Wiese) und ist ein essentieller Teil des Wärmehaushalts der Erde. Schmelzen die Pole durch eine Erderwärmung, sinkt die Albedo, weniger Strahlung wird refelktiert und die Erde wärmt sich weiter auf. Ein Teufelskreislauf.

s. auch folgende Stichworte: Atmosphäre | Globale Erwärmung

Ant/arktis

Die Arktis umfasst die Land- und Meeresgebiete um den Nordpol herum- die Antarktis (ant= gegenüber der Arktis) umfasst also die Gebiete (Land und Ozeane) um den Südpol herum.

s. auch folgende Stichworte: Atmosphäre | Globale Erwärmung | Klimawandel | Gletscher

Anthropozän

Der Ausdruck »Anthropozän« (zusammengesetzt aus den altgriechischen Worten für »Mensch« und »neu«) ist ein Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Unsere Ära, die Erdneuzeit, begann vor 65 Millionen Jahren mit dem Aussterben der Dinosaurier.

Die bislang jüngste Epoche der Erdneuzeit ist das Holozän. Grenzen zwischen Epochen werden an Veränderungen im Sedimentgestein erkannt, sie unterscheiden sich durch das Auftauchen eines neuen Typs fossiler Tierarten oder das plötzliche Verschwinden anderer Arten.

Der Begriff »Anthropozän« wurde von dem niederländischen Chemie-Nobelpreisgewinner Paul Josef Crutzen geprägt, ist aber aus unterschiedlichen Gründen umstritten. Seine zeitliche Einordnung (ab wann beginnt das Anthropozän?) ist weiterhin Gegenstand von wissenschaftlicher Forschung, wird aber in der Mitte des 20. Jahrhunderts vermutet.

s. auch folgende Stichworte: Biodiversität | Climate Engineering

Atmosphäre

Die Atmosphäre trennt uns vom Weltraum und sorgt dafür, dass es auf der Erde Luft zum Atmen gibt. Die Atmosphäre setzt sich aus verschiedenen Schichten und Gasen zusammen. In der untersten Schicht, der Tropossphäre, findet das Wettergeschehen statt. Die Atmosphäre ist im Vergleich zum Durchmesser der Erde super dünn und deswegen auch so fragil (= leicht anfällig, kaputt zu machen). Der größte Anteil an Gasen in der Atmosphäre sind Stickstoff und Sauerstoff, aber auch Treibhausgase – natürlich oder vom Menschen ausgestoßen – sind in der Atmosphäre. Ihr Anteil ist kleiner als 1%.

s. auch folgende Stichworte: Wetter | Treibhausgase

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine internationale Bildungskampagne, die (junge) Menschen zu nachhaltigem Handeln zu befähigen soll – im ökologischen, aber auch im sozialen und ökonomischen Sinne. Getragen wird diese Bildungsoffensive durch die UNESCO. Ihre Mitgliedsstaaten, sowie verschiedene Organisation setzen die Ziele praktisch um. Nachhaltigkeitsaspekte sollen auf allen Ebenen in Bildungsstrukturen verankert werden und integraler (=notwendigerweise dazugehörend) Bestandteil von Auseinandersetzungen über Zukunftsfragen werden.

s. auch folgende Stichworte: Sustainable Development Goals | COP 23 | Nachhaltigkeit | Paris-Abkommen | Globale Gerechtigkeit

Biodiversität

Biodiversität kann auch mit Biologischer Vielfalt übersetzt werden. Das Wort »Bios« stammt aus dem Griechischen und bedeutet »Leben«, »Diversitas« (= Lat.: Vielfalt). Biodiversität beschreibt also die Vielfältigkeit allen Lebens auf drei Ebenen: 1. Die Vielfalt der Ökosysteme (Wälder, Steppen, Meere etc.), 2. Die Vielfalt der Arten und 3. die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Die drei Ebenen sind auf komplexe Art und Weise voneinander abhängig. Ein gesundes Ökosystem ist auf die Vielfalt der in ihr lebenden Arten angewiesen, um gut zu funktionieren. Eine kleine Änderung im Ökosystem hat wiederum Auswirkungen auf die Artenvielfalt.

s. auch folgende Stichworte: Ökologie

Biosprit

Oder auch Biokraftstoffe genannt. Im Zuge der Diskussionen um die Verbrennung und Endlichkeit fossiler Brennstoffe (Gas, Kohle, Öl, etc.) wurde dem Biokraftstoff eine große Rolle eingeräumt. Biokraftstoff wird aus Biomasse (Pflanzen) hergestellt und kann z.B. zum Antrieb von Autos genutzt werden. Zwar werden keine fossilen Treibstoffe mehr verbrannt, aber der Anbau der Nutzpflanzen für Biosprit nimmt viel Platz in Anspruch. Häufig werden für den Soja-, Raps- und Ölpalmenanbau massive Eingriffe in das Ökosystem wie Waldrodung oder Trockenlegungen von Gewässern in Kauf genommen. Zudem steht der Anbau dieser Pflanzen häufig im Konflikt mit den Flächen für Nahrungsmittelanbau und stellt eine Bedrohung für Kleinbauern dar.

s. auch folgende Stichworte: Regenerative Energien | Fossile Brennstoffe | Energiewende

BMU – Umweltministerium

Das BMUB ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Das BMUB sitzt in Bonn und Berlin und kümmert sich um die Umweltpolitik in Deutschland. Unter anderem vergibt das BMUB auch Fördergelder an Organisationen wie das SV-Bildungswerk und finanziert damit das Projekt ›Schule·Klima·Wandel‹.

s. auch folgende Stichworte: Nationale Klimaschutzinitiative

Brundtland-Bericht

Im Jahr 1983 wurde von den Vereinten Nationen eine Umwelt-Weltkommission gegründet (World Commission on Environment and Development, WCED), die vier Jahre später den Brundtland-Bericht veröffentlichte (nach der Vorsitzenden Gro Harlem Brundtland). Dieser Bericht mit dem Titel „Unsere gemeinsame Zukunft“ war ausschlaggebend für die Diskussionen um Nachhaltige Entwicklung und legte den Grundstein für viele internationale Abkommen und Konferenzen. Lebensstil, Entwicklungsvorstellungen, Umwelt und Wirtschaft wurden unter dem Dach der Nachhaltigkeit erstmals zusammengedacht.

s. auch folgende Stichworte: NachhaltigkeitNachhaltige Entwicklung

Buen Vivir

Das Konzept von »Buen Vivir« stellt das menschliche Zusammenleben nach ökologischen und sozialen Normen ins Zentrum seiner Philosophie. Gutes Leben bedeutet in diesem Kontext mehr als wirtschaftliches Wachstum und materieller Wohlstand. Zentral ist ein gemeinschaftliches Leben im Einklang mit und nicht auf Kosten der Natur und anderer Menschen sowie die Wahrung kultureller Identitäten.

Buen vivir (oder »sumak kawsay«) wurde 2008 an zentraler Stelle (Präambel und Art. 3) als Staatsziel in der Verfassung von Ecuador verankert und dadurch international bekannt. Als Initiator gilt Alberto Acosta, damaliger Präsident der verfassungsgebenden Versammlung.

s. auch folgende Stichworte: Sozial-ökologische Transformation

Climate-Engineering

Mit dem Climate Engineering wird durch menschliches Eingreifen in das Klimasystem versucht, den Klimawandel zu bändigen. Vertreter*innen glauben, dass eine Lebensstiländerung nicht nötig oder nicht ausreichend wäre. Wer das Klimasystem so verändern konnte, könne es auch selbst wieder retten. Zum Beispiel schlagen Forscher*innen vor, Schwefel- oder Aluminiumoxid in die Stratosphäre zu bringen, um die Sonnenstrahlung vor Eintreffen auf der Erdoberfläche bereits zu reduzieren. Weitere Ideen reichen von Sonnensegeln oder Schutzschilden im All über Meeresdüngung zur Förderung des Algenwachstums oder bis hin zum Einsprühen von Meerwasser in die Atmosphäre, um die Wolkenbildung zu erhöhen. Die Gefahren von Climate Engineering sind unbekannt und alle Verfahren sind hochumstritten.

s. auch folgende Stichworte: Anthropozän

Club of Rome

Der ›Club of Rome‹ hat mit seinem Bericht »Die Grenzen des Wachstums« 1972 eine heftige Diskussion über unsere Produktions- und Lebensweise angestoßen. Selbst in heutigen Diskussionen über eine Veränderung des Wirtschaftssystems kommt man um diesen Bericht nicht herum. Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss verschiedener Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft, die sich für eine Nachhaltige Entwicklung und den Schutz der Umwelt einsetzen.

s. auch folgende Stichworte: NachhaltigkeitNachhaltige Entwicklung | Wachstum | Postwachstum

CO2-Äquivalent

Da es verschiedene Treibhausgase gibt, wurde sich darauf geeinigt, die Wirkung aller verschiedenen Treibhausgase in CO2– Äquivalente umzurechnen. Äquivalent bedeutet so viel wie »Gleichwertigkeit«. Mit dem CO2-Äquivalent wird das Erwärmungspotential eines Gases im Vergleich zum Erwärmungspotential von CO2 ausgerechnet. Damit ist ein einheitlicher Referenzrahmen geschaffen. Es kann also die Wirkung unterschiedlicher Gase auf den Klimawandel mit der gleichen Einheit ausgedrückt werden. Zum Beispiel wirkt Methan bezogen auf die Erwärmung in 100 Jahren 28 Mal stärker als CO2. Das heißt eine Tonne Methan entspricht 28 Tonnen CO2-Äquivalent.
Es gibt unterschiedliche Messungen und vor allem unterschiedliche Zeiträume, die für die Messung der Wirkung zu Grunde gelegt werden. Dadurch können die Zahlen in unterschiedlichen Quellen variieren.

s. auch folgende Stichworte: Treibhausgase | Emission | Methan

CO2

s. Stichwort Kohlenstoffdioxid

Containern

Wir schmeißen einen Großteil unserer Lebensmittel weg. Zuhause, aber auch schon im Laden oder auf dem Weg dahin wandern bis zu 50% unserer Lebensmittel wieder im Müll. Supermärkte und Lebensmittelläden dürfen Produkte nur solange verkaufen, bis das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nicht erreicht ist. Danach wandern diese Produkte, zusammen mit beschädigten oder nicht-der-Norm-entsprechenden Lebensmitteln in der Tonne. In den meisten Fällen sind die Produkte nach Ablauf des MHD trotzdem noch genießbar, genauso wie ein Apfel mit einer faulen Stelle. Containern beschreibt das Entwenden dieser Lebensmitteln aus Abfallcontainern (meistens von Supermärkten). Es gibt in Europa ganze Bewegungen, die durch das Containern auf unser absurdes Nahrungsmittelsystem aufmerksam machen wollen. Containern befindet sich in einem rechtlichen Graubereich, denn eigentlich sind die Lebensmittel in der Mülltonne immer noch Eigentum des Supermarktes, auch wenn es am Ende weggeschmissen wird.

s. auch folgende Stichworte: Kapitalismus | Wachstum | Wegwerfgesellschaft | Konsum

COP 23

COP steht für „Conference of the Parties“, auf Deutsch: Konferenz der Parteien, oder auch Vertragsstaatenkonferenz. COPs finden häufig zu vielfältigen Themen statt. Aufmerksamkeit haben in den letzten Jahrzehnten vor allem die Klima-COPs bekommen, auf denen die Vereinbarungen von Kyoto (Kyoto-Protokoll) und von Paris (Paris-Agreement) getroffen wurden. Jedes Jahr kommen die Staaten also zusammen und verhandeln über die nächsten Klimaziele, über Finanzierung und Bedingungen. COP23 bedeutet, dass die Klimakonferenz bereits 23 Mal stattgefunden hat, das erste Mal 1995 in Berlin. Die COP 24 findet 2018 in Polen statt.

s. auch folgende Stichworte: Paris-Abkommen | Kyoto-Protokoll | 2020 | 2030 | 2°-Ziel

Cradle-to-Cradle

›Cradle-to-Cradle‹ heißt wörtlich »von der Wiege zur Wiege« und fordert ein anderes Produktionssystem. Entwickelt wurde das Konzept von Michael Braungart, der in diesem Zusammenhang auch den Begriff »Ökoeffektivität« geprägt hat. Ziel ist es, alle Einzelteile eine Produkts vollständig wieder bis zu ihren Ursprung rückbauen zu können und wieder verwenden zu können. Grundidee ist, dass es in der Natur eigentlich keinen Müll gibt, sondern alle Materialien wieder Ressourcen sind. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip geht von zwei Kreisläufen aus, die sich ergänzen: Von einem technischen Kreislauf, in dem Stoffe ohne Qualitätsverlust rezykliert werden können, und einem natürlichen Kreislauf, in dem Stoffe immer wieder durch Kompostierungsprozesse Nährstoffe für Neues sind.

Damit jedes Produkt in seiner Gänze wiederverwendet werden kann, braucht es jedoch ein neues Produktionskonzept. Denn derzeit können wir nur einen Bruchteil der Dinge wiederverwenden, da durch Verklebung, Verschweißung, Verschließung, Verbindung mit anderen Produktelementen ein verlustfreier »Rückbau« unmöglich ist.

s. auch folgende Stichworte: Konsum | Wachstum | Kapitalismus | Postwachstum

Demokratiebildung

Bildung soll für die*den Lernende*n und die Gesellschaft nützlich sein. Deswegen soll das, was du in der Schule lernen kannst, auch nicht nur dir selbst was bringen, sondern letzendlich auch unsere Gesellschaft bereichern (z.B. in dem du als Lokführer*in Menschen das Reisen ermöglichst oder als Wissenschaftler*in neue Technologien entwickelst).

Demokratiebildung beschreibt die Notwendigkeit, auch dem Lernen von demokratischem Verhalten und demokratischer Haltung einen Rahmen zu geben. Das kann ganz klassisch im Unterricht geschehen, in dem Demokratie zum Thema wird. Demokratie lernen bedeutet aber auch, eigene praktische Erfahrungen machen, z.B. in der Schülervertretung, als Streitschlichter*in, oder indem die Klasse selbst bestimmt, wohin die nächste Klassenfahrt geht. Demokratiebildung ist ein Sammelbegriff für Konzepte und Methoden, der diesen verschiedenen Möglichkeiten einen pädagogischen Rahmen gibt.

s. auch folgende Stichworte: Peer-Learning

Desertifikation

Desertifikation ist der Fachbegriff für die Ausbreitung oder Neubildung von Wüsten. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Rodung von Wäldern z.B. kann dazu führen, genauso wie die Nutzung eines Flusses oder des Grundwassers für Felder. Klimawandel verstärkt häufig diese Effekte. Wenn eine Desertifikation erstmal in Gang gesetzt wurde, muss durch gezielte Aufforstung und Renaturierung gegengesteuert werden. Für viele Menschen bedeutet das den Verlust ihrer Lebensgrundlage.

s. auch folgende Stichworte: Klimawandel

E … J

Earth Overshoot Day

Earth Overshoot Day wird im Deutschen auch Erdüberlastungstag genannt. Er beschreibt den Tag, an dem wir als ganze Menschheit alle Ressourcen aufgebraucht haben, die uns theoretisch jährlich zur Verfügung stehen. Wenn wir mehr verbrauchen »übernutzen« wir Ressourcen und das kann zu unwiederkehrbaren Schäden führen. Wir leben ab diesem Tag an auf Kosten der zukünftigen Generationen, denen diese Ressourcen dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Der »Earth Overshoot Day« ist jedes Jahr früher. 1970 lag der Tag im Dezember – Im Jahr 2017 war es der 2.August. Derzeit benötigen wir also die Ressourcen von 1,7 Erden.

s. auch folgende Stichworte: Ressourcen | Ökologischer Fußabdruck

Effizienz

Wenn ein Fußballspieler nur zwei Schüsse auf das Tor braucht, um ein Tor zu machen, dann ist er ziemlich effizient. In der Klimaschutzdebatte wird der Begriff sehr ähnlich verwandt und meint eine Verbresserung der Kosten-Nutzen-Relation in Hinblick auf die benötigten Ressourcen. Pro genutzter Ressourceneinheit kann also mehr produziert werden oder im Umkehrschluss: bei gleichbleibender Produktion werden weniger Ressourcen benötigt als vorher. Effizienzsteigerungen ist häufig das einzige Mittel, was Politik und Wirtschaft als Lösung für den Klimaschutz betrachten. Gefahren davon sind beispielsweise der sogenannte Rebound Effekt. Nichtregierungsorganisationen, Aktivist*innen und Forscher*innen fordern häufig ein Zusammendenken von Suffizienz, Konsistenz und Effizienz.

s. auch folgende Stichworte: Suffizienz | Konsistenz | Nachhaltigkeit | Kapitalismus

El Niño

El Niño ist ein Naturphänomen, was vor allem die äquatorialen Gegenden trifft. Normalerweise sorgen die Passatwinde dafür, dass das Oberflächenwasser vor Lateinamerika Richtung Südostasien fließt, sich auf dem Weg erwärmt und kaltes Tiefenwasser in entgegengesetzte Richtung zurückfließt. So entsteht eine Meeressrömung, die dafür sorgt, dass immer kaltes, nährstoffreiches Wasser (wichtig für die Fische!) an der Westküste Lateinamerikas gelangt. Wenn die Passatwinde aussetzen staut sich warmes Wasser vor der lateinamerikanischen Küste an und der Strömungskreislauf kommt zum Erliegen. Statt zu regnen kommt es in Südostasien zu dramatischen Dürren, in Lateinamerika zu Sintflutartigen Regenfällen, die Fischgründe werden vertrieben und alles äußert sich in verheerenden Auswirkungen auf die Landwirtschaft der dort lebenden Bevölkerungen. El Niño kommt alle 2-7 Jahre vor. Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass sich die Häufigkeit durch den Klimawandel noch verstärken wird.

s. auch folgende Stichworte: Wetter | Klima | Meeresströmungen | Landwirtschaft

Emission

Emission bedeutet Ausstoß, Abstoß, Abgabe von Stoffen.

s. auch folgende Stichworte: Treibhausgase

Energiewende

Die Energiewende beschreibt die Umstellung unserer Energiegewinnung weg von fossilen Brennstoffen hin zu CO2– neutralen und regenerativen Energien. 2016 bestand der Strommix zu 33% aus »Erneuerbaren Energien«. Für die Energiewende braucht es technische Lösungen und wissenschaftliche Forschung (zu Speicherkapazität und bestimmten Energiegewinnungsmaßnahmen), aber vor allem braucht es politischen Willen und Druck.

Erneuerbare Energien werden viel dezentraler (verstreut, kein Zentrum) Energie produzieren, anders als bisher die großen Atomkraftwerke und Braunkohlekraftwerke. Außerdem gibt es Regionen, in denen sehr viel Energie produziert werden kann (Norddeutschland, Windenergie, Küsten) und andere, in denen sich Windräder zum Beispiel weniger rentieren.

Dafür braucht es einen verstärkten Netzausbau und flexiblere Möglichkeiten der Einspeisung von Strom. In Deutschland und auch in anderen Ländern wird viel über die Energiewende, Erneuerbare Energien, die Umsetzbarkeit und die Notwenidgkeit diskutiert. Für eine Senkung der CO2-Emissionen ist eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas jedoch unbedingt notwendig.

s. auch folgende Stichworte: Regenerative Energien | Fossile Brennstoffe | 2030 | Peak Oil

Erderwärmung

s.  Stichwort Globale Erwärmung

Fairer Handel

Fairer Handel ist ein Konzept, bei dem durch kurze Lieferketten und besondere Kontrolle garantiert wird, dass der*die Erzeuger*innen einen bestimmten Mindestpreis erhalten. Auch bei niedrigem Marktpreis wird den Produzierenden ein festes Einkommen zugesichert. Häufig bezieht sich der Faire Handel auf Produkte, die aus Ländern des globalen Südens kommen. Außerdem geht es dem Fair Trade Handel auch um Transparenz in der Lieferkette (wo kommt etwas her, wer hat es weiterverarbeitet, etc.), sowie um das allgemeine Abschwächen der Nord-Süd Machtverhältnisse. Es gibt verschiedene Siegel, die für eine FairTrade Zertifizierung stehen – alle haben aber unterschiedliche Ansprüche. Es ist ratsam, sich vorher zu informieren.

FCKW

FCKW ist die Abkürzung für Fluorchlorkohlenwasserstoffe. FCKW ist ebenfalls ein Treibhausgas und war mitverantwortlich für die Entstehung des Ozonlochs. FCKW war als Treib- und Kühlmittel im Einsatz und wurde nach der Entdeckung seiner schädigenden Wirkung verboten.

Fossile Brennstoffe

Fossile Brennstoffe ist ein Sammelbegriff für Erdöl, Erdgas, Braun- und Schwarzkohle und diverse Mischstoffe, wie z.B. Ölschiefer. Fossile Brennstoffe entstehen aus Biomasse (d.h. pflanzlichem Material), die vor Jahrmillionen abgestorben und unter der Erde verschlossen wurde. Verschiedene Prozesse führen dazu, dass aus dieser Biomasse über einen sehr langen Zeitraum hinweg fossile Brennstoffe entstehen. Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wird unter anderem auch CO2 freigesetzt. Die Vorkommen von Kohle, Öl und Gas sind begrenzt und nicht regenerativ. Unsere Wirtschaft ist fast ausschließlich von der Nutzung fossiler Brennstoffe abhängig.

Geplante Obsoleszenz

Wenn Gegenstände nicht einfach nur so kaputt gehen, sondern vom Hersteller mehr oder weniger geplante Sollbruchstellen eingebaut sind, spricht man von geplanter Obsoleszenz (Alterung). Geplante Obsoleszenz kann durch mangelhafte Produktionsqualität oder die Art und Weise der Verarbeitung entstehen. Gründe dafür sind Profitorientierung und Wirtschaftswachstum, die Unternehmen dazu bringen, ihren Absatz kontinuierlich zu steigern. Ebenso sind Billigwahn (Preisdumping) oder neue Modephasen Gründe für die Planung von Obsoleszenz.

Gletscher

Gletscher werden auch als Fieberthermometer der Erde bezeichnet. Es sind aus Schneemassen hervorgegangene Eisschilde. Gletscher gibt es überall – ob in der Arktis, im Himalaya, in den Alpen oder in den Anden. Sie speichern einen Großteil (70%) des weltweiten Süßwassers und sind nicht nur durch ihr Schmelzwasser wichtig für die regionale Wasserversorgung, sondern haben durch ihre Albedo auch einen großen Effekt auf das Weltklima. Seit den 90er Jahren ist ein starker Rückgang der Gletscher zu verzeichnen.

Globale Erwärmung (Erderwärmung)

Seit der Industrialisierung ist unser Ausstoß von Treibhausgasen enorm angestiegen. Dadurch hat sich die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre erhöht, was wiederum den Treibhauseffekt verstärkt. Dieser führt zu einem Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde, was auch Globale Erwärmung genannt wird. Der Anstieg der Durchschnittstemperatur hat vielfältige Folgen: z.B. den Anstieg des Meeresspiegels durch das Abschmelzen der Pole und Gletscher, eine Häufung von extremen Unwettern und Stürmen oder die Verschiebung von Klimazonen und Jahreszeiten.

Globale Gerechtigkeit

Globale Gerechtigkeit ist ein politisches Konzept, das in der Philosophie sowie in den Politik- und Sozialwissenschaften heftig debattiert wird. Kern davon ist die Annahme, dass der rasante Wachstum der Wirtschaft in Ländern des Globalen Nordens auf Kosten der Länder des Globalen Nordens geschieht. Globale Gerechtigkeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen des globalen kapitalistischen Wirtschaftssystems, der Erderwärmung oder den Rechtssystemen auf alle Bewohner*innen dieser Welt und entwickelt Konzepte diesen Herausforderungen zu begegnen.

Globaler Norden

Globaler Norden bezeichnet Länder, die sich schon früh, also im 19./20. Jahrhundert industrialisiert haben und nun ein hohes Einkommen und großes Bruttoinlandsprodukt nachweisen. Diese Länder befinden sich zum größten Teil auf der Nordhalbkugel, aber nicht nur. Zu dieser Gruppe von Ländern gehören die USA, europäische Länder, Japan, Australien, Neuseeland.

Globaler Süden

Der Begriff Globaler Süden hat sich in Abgrenzung zum Begriff der „Dritten Welt“ entwickelt, welcher in Zeiten des »Kalten Kriegs« die blockfreien Staaten umfasste (d.h. Länder die weder der NATO noch dem Warschauer Pakt nahe standen). Im Laufe der Zeit ging mit der Bezeichnung jedoch eine Abstufung / Abwertung einher, im Sinne von „drittklassig“. Gleichzeitig steht er in Abgrenzung zu wertenden Begriffen wie „Entwicklungsland“, was eine bestimmte Vorstellung von Fortschritt und Entwicklung unterstellt. Globaler Süden bezeichnet all die Länder und Personengruppen, die global politisch, ökologisch und finanziell benachteiligt sind.

Golfstrom

Der Golfstrom ist Europas Heizung. Ohne ihn wäre es hier bis zu 10° kälter. Der Golfstrom ist eine Meeresströmung im Atlantik, die warmes Wasser vor der Küstes Floridas (USA) und Mexiko Richtung Norden transportiert. Vor der Küste Grönlands »stürzt« dann das bis dahin kalt gewordene Wasser im wahrsten Sinne des Wortes wieder in die Tiefe und fließt als kalte Tiefenströmung wieder gen Süden, wo es dann wieder aufsteigt, erwärmt wird und wieder nach Norden fließt.

Der Golfstrom ist also ein riesiges Kreislaufsystem, ein Förderband. Würde der Golfstrom versiegen, würden wir uns in einer neuen Eiszeit wiederfinden. Welchen Einfluss der Klimawandel auf den Golfstrom hat ist nicht ganz klar. Zum Beispiel könnten die zusätzlichen Mengen an Süßwasser durch das Schmelzen der Pole den Kreislauf durcheinander bringen.

Industrialisierung

Mit der Industrialisierung wird eine Zeit bezeichnet, die ihren Anfang Mitte des 19. Jahrhunderts fand. Sie beschreibt den Übergang einer auf Landwirtschaft basierenden Gesellschaft hin zu dem Aufbau von Industrie, in der sehr viele Güter produziert wurden.

Mit der Erfindung der Dampfmaschine, dem Aufbau von Fabriken gingen weitere Veränderungen einher: Viele Menschen sind vom Land in die Stadt gezogen, die Gesellschaft wurde sehr stark von Klassen durchsetzt (z.B. Fabrikbesitzer, die sehr viel Eigentum hatten und im Gegensatz dazu die arbeitende Bevölkerung, das Proletariat, dessen Leben von Arbeit, Armut und nicht selten Krankheit und Leid durchzogen war). Auch die allgemeine Mobilität nahm zu. Mit der Industrialisierung etablierte sich auch der Kapitalismus als Wirtschaftssystem.

IPCC

IPCC ist eine Abkürzung für das »Intergovernmental Panel on Climate Change«. Der IPCC ist eine Art Sachverständigenrat, der regelmäßige wissenschaftliche Berichte zu den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels vorlegt und darin ebenso konkrete Maßnahmen vorschlägt. Er gilt als wichtigster Ratgeber für die UN-Klimakonferenzen.

K … Q

Kapitalismus

Kapitalismus ist eine Form des Wirtschaftens und wie Gesellschaften aufgebaut sind. Diese Wirtschaftsform ist im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung entstanden. Im Kapitalismus wird etwas produziert, um daraus den maximalen Gewinn zu erzielen. (Das Brot wird nicht einfach so gebacken, sondern es wird gebacken, weil es verkauft wird).

Im Kapitalismus gibt es einige Menschen, die viel besitzen und viele, die wenig besitzen. Maschinen, Fabriken, Anlagen sind in Privateigentum und gehören z.B. meist nicht dem Staat.

Kipppunkte

s. Stichwort Tipping Points

Klassismus

Mit »Klassismus« bezeichnet man eine Form von Diskriminierung (Herabwürdigung, Benachteiligung) von Menschen, die scheinbar oder tatsächlich einer bestimmten »sozialen Herkunft« angehören. Wir haben alle einen unterschiedlichen Hintergrund, sind anders aufgewachsen und haben alle unterschiedliche Möglichkeiten und Ressourcen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Wir essen andere Dinge, verfolgen einen anderen Kleidungsstil, gehen auf unterschiedliche Schulen, reden anders und arbeiten am Ende etwas anderes.

Das ist nicht so, weil wir uns das freiwillig aussuchen, sondern weil wir sehr unterschiedliche Möglichkeiten und Chancen haben. Wir werden in soziale Verhältnisse und Situationen hineingeboren, aus denen wir schwer wieder herauskommen (Kinder armer Eltern bleiben z.B. häufig in der unteren Einkommensklasse). Dass diese Lebensumstände nicht selbst gewählt sind, sondern gesellschaftlich geschaffen werden – u.a. durch eine verfehlte Verteilungs- und Sozialpolitik – wird meist vergessen. Menschen, die z.B. Hartz IV empfangen, werden dann in bestimmten Zusammenhängen als Faulenzer und Schmarotzer dargestellt – sowas bezeichnet man dann als Klassismus.

s. auch folgende Stichworte: Rassismus | Feminismus | Sexismus

Klima

Das Klima beschreibt die verschiedenen an einem Ort möglichen Wetterzustände innerhalb eines längeren Zeitraums (min. 30 Jahre). Das Klima wird durch meteorologisch Eigenschaften der Atmosphäre charakterisiert, das heißt beispielsweise der durchschnittlichen Temperatur, der Menge oder Häufigkeit von Niederschlag. Dabei werden auch typische Veränderungen erfasst, wie z.B. der Wechsel von Sommer zu Winter oder der Wechsel von Warm- und Eiszeiten.

Klimagerechtigkeit

Klimagerechtigkeit ist ein Konzept, was sich der Debatte um Globale Gerechtigkeit unterordnen lässt. Grundlegend geht es darum, einen gerechten Umgang für die Tatsache zu finden, dass die Länder des globalen Südens, die am wenigstens zur Verursachung des Klimawandels beigetragen haben, am meisten darunter leiden (werden). Klimagerechtigkeit nimmt aber auch allgemeine Macht- und Herrschaftsbeziehungen zwischen Nord und Süd in den Blick und fordert, dass mehr Betroffene Gehör finden.

Klimasystem

Das Klimasystem umfasst alle Ökosysteme und Wechselwirkungen zwischen diesen. Es ist ein fein aufeinander abgestimmtes System von Kreisläufen, Strömungen, Austausch und Erneuerung.
Dazu gehören Wälder, Ozeane und Wiesen genauso wie Gletscher, der Wasserkreislauf, der CO2– Kreislauf, die Meeresstömungen, Wärmeaufnahme und -abgabe und vieles mehr.

Klimawandel

Das Klima hat sich schon immer verändert und gewandelt. Es gab Zeiten, in denen es sehr warm auf der Erde war, aber auch Eiszeiten. Wenn wir umgangssprachlich vom Klimawandel reden, meinen wir meistens den aktuellen Klimawandel, der durch den von Menschen gemachten Treibhauseffekt und die dadurch entstandene globale Erwärmung entstanden ist.

Kohlenstoffdioxid (auch: Kohlendioxid, CO2)

Kohlenstoffdioxid ist ein Gas, das aus Kohlenstoff und Sauerstoff besteht. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel wird häufig auch von Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas gesprochen. Der Anstieg von CO2 in der Atmosphäre ist seit der Industrialisierung stark angestiegen und führt zu einem Anstieg der globalen Durchschnitstemperatur. Pflanzen lagern CO2 in ihren Blättern ein, beim Verbrennen von Pflanzen und fossilen Brennstoffen, wird das CO2 wieder freigesetzt.

Konsistenz

Konsistenz ist ein Konzept der Nachhaltigkeit. Es beschreibt das Zusammendenken von technischen und natürlichen Kreisläufen. Die Forderung ist, dass die Herstellung von Gegenständen entlang den ökologischen Grenzen orientiert wird. Außerdem gibt es im Konzept der Konsistenz keinen Abfall, denn in der Natur wird auch alles wiederverwandt.

So sollen idealtypischerweise kaum neue Ressourcen gebraucht werden. Solche Kreisläufe werden auch als »cradle to cradle« bezeichnet, also von der Wiege zur Wiege (statt »cradle-to-grave« = von der Wiege zur Bahre). Mittlerweile gibt es eine große Organisation, die sich für die Weiterentwicklung und Umsetzung von »cradle to cradle« einsetzt.

s. auch folgende Stichworte: Cradle-to-Cradle | Suffizienz

Konsum

Konsum ist das Fachwort für alles, was wir kaufen, trinken, essen, fahren, benutzen, wegswerfen. Konsum spielt eine große Rolle in der Diskussion um Klimawandel und Nachhaltigkeit, denn alles, was wir essen, fahren, benutzen, wegschmeißen, kaufen verbraucht Energie und Ressourcen bei der Herstellung.

Häufig konsumieren wir in Deutschland und anderen reichen Ländern sehr viele Güter – viel mehr, als wir eigentlich brauchen. Konsum ist also auf der einen Seite etwas sehr persönliches und auf der anderen Seite hat es massive Auswirkungen auf Umwelt und Menschen (vor allem in anderen Teilen dieser Erde).
Schau dir hierzu doch mal den Film »the story of stuff« an..

s. auch folgende Stichworte: Cradle-to-Cradle | Nachhaltigkeit | Rebound-Effekt

Kyoto-Protokoll

Das Kyoto-Protokoll ist das erste bedeutende, internationale Klimaabkommen. Es ist im Endeffekt nur ein sogenanntes »Zusatzprotokoll« zur internationalen Klimarahmenkonvention, aber es ist das erste Abkommen, das völkerrechtlich verbindliche Begrenzungen zum Ausstoß von CO2 festlegte.

Das Abkommen trat 2005 in Kraft und wurde von 191 Staaten unterzeichnet, unter anderem von allen EU-Ländern. Die USA haben das Abkommen nie unterzeichnet, Kanada ist 2013 wieder ausgetreten. Benannt wurde es nach der Stadt Kyoto in Japan, in der die dritte Vertragsstaatenkonferenz (COP) stattfand.

s. auch folgende Stichworte: Paris-Abkommen | Treibhausgase | COP 23 | 2020

Lachgas

Konventionelle Landwirtschaft trägt zu einem nicht unermesslichem Teil zum Klimawandel bei. Berechnungen landen – je nach Quelle und Komplexität der Forschung – bei 12% bis 40%. Hauptsächlich werden durch die Landwirtschaft Methan und Lachgas ausgestoßen.

Methan entsteht vor allem bei Rinderzucht und beim Reisanbau. Lachgas hingegen wird bei der Düngung von Feldern mit künstlichen Düngemitteln freigesetzt. Wenn sich die Landwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern weiter industrialisiert, werden die Emissionen insgesamt noch weiter steigen. Außerdem wird der Klimawandel dramatische Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, da Anbauflächen unnutzbar werden oder Erträge durch Wetterextreme und Temperaturänderungen sinken können.

s. auch folgende Stichworte: Ökologische Landwirtschaft | Nachhaltige Entwicklung | Klimawandel | Methan

Landwirtschaft

Lachgas ist ein Treibhausgas (Distickstoffmonoxid). Es wird umgangssprachlich Lachgas genannt, weil es eine psychoaktive Wirkung haben kann, die Konsument*innen zum Lachen bringt – oder durch ein Verkrampfen des Zwerchfells wie Lachen »wirkt«. Lachgas wird von Menschen durch Verbrennung und durch Düngung mit nitrathaltigen Stoffen in der Landwirtschaft freigesetzt. Lachgas trägt im Vergleich zu anderen Gasen zu ungefähr 6% zum Klimawandel bei.

s. auch folgende Stichworte: Treibhausgase | Co2-Äquivalent | Methan | Klimawandel

Meeresströmung

Meeresströmungen kann man sich wie große Förderbänder in unseren Ozeanen vorstellen. Riesige Strömungsnetzwerke transportieren warmes Wasser von A nach B und kaltes Wasser wieder zurück. Meeresströmung sind massiv für die klimatischen Bedingungen verantwortlich. So sorgt zum Beispiel der Golfstrom für ein warmes Klima in Nordeuropa. Meeresströmungen werden entweder (1) durch die Erdrotation und die Corioliskraft, durch (2) Gezeiten, also Ebbe und Flut, durch (3) Winde, durch (4) Druckunterschiede und (5) durch die Dichte erzeugt.

Der Golfstrom wird zum Beispiel so angetrieben: warmes Wasser ist leicht, da es nicht so viel Salz aufnehmen kann. Es hat eine geringe Dichte. Durch Winde wird es nach Norden transportiert und durch die Corioliskraft abgelenkt. In höheren Breiten angekommen kühlt das Wasser ab, es kann mehr Salz aufnehmen, wird dichter und stürzt vor der Küste Grönlands regelrecht ab. Durch diesen »Zug« wird das kalte Wasser wieder zurück gen Süden und zum Golf von Mexiko transportiert.

s. auch folgende Stichworte: Wetter | Golfstrom | Klima

Methan

Methan ist ein sehr langlebiges und starkes Treibhausgas. Es ist Hauptbestandteil von Erdgas, leicht brennbar und entsteht unter anderem auch bei diversen Fäulnis-Prozessen – sowohl natürliche, als auch anthropogene (menschengemachte).

Zum Beispiel entsteht Methan in Sümpfen und Mooren, aber auch in der Land- und Viehwirtschaft. Die größten Beiträge zum Klimawandel leisten insbesondere die Rinderzucht, da bei der Verdauung der Wiederkäuer Methan entsteht, sowie die Fäulnis-Prozesse, die beim Reisanbau entstehen.

s. auch folgende Stichworte: CO2-Äquivalent | Treibhausgase | Klimawandel | Landwirtschaft

Mikroplastik

Als Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoff-Teilchen mit einem Durchmesser unter 5 mm. Es gibt Primäre und sekundäre Kunststoff-Mikropartikel. Als primäre bezeichnet man alle Mikropartikel, die als solche in zum Beispiel der Kunststoffproduktion oder auch in der Kosmetik (z.B. Peeling, Zahnpasta) Verwendung finden. Durch industrielle Abfälle und mit dem Abwasser landen sie zum Teil in Gewässern und der Umwelt. Die sekundären Plastikteilchen sind Abrieb von z.B. synthetischen Fasern (durch Waschen) und Plastikflaschen, sowie Abrieb von Auto-/LKW-Reifen. Durch äußere Einflüsse wird das Plastik zerkleinert und findet so seinen Weg in unsere Meere, wo es zur Belastung für Mensch, Tier und Umwelt wird.

s. auch folgende Stichworte: Cradle-to-Cradle

Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Nachhaltigkeit bezieht sich dabei in der Regel mindestens auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte.

s. auch folgende Stichworte: Brundtland-Bericht | Nachhaltigkeit | Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir unseren Planeten nur so viel »in Anspruch nehmen«, dass zukünftige Generationen ihn noch genauso nutzen und auf der Erde leben können wie wir. Nachhaltigkeit hat nicht nur eine intergenerationale (über mehrere Generationen hinweg) Komponente, sondern auch eine intragenerationale Komponente: alle Menschen innerhalb einer Generation sollen ein genauso lebenswertes Leben auf dieser Erde haben. Die Idee ist, dass bisher getrennt voneinander betrachtete Bereiche unter dem Begriff der Nachhaltigkeit vereint werden: Ökonomie kann nicht ohne Ökologie gedacht werden, Umwelt muss den Menschen mitdenken usw.

s. auch folgende Stichworte: Brundtland-Bericht | Nachhaltige Entwicklung | Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nationale Klimaschutzinitiative (NKI)

Die Nationale Klimaschutzinitiative (kurz: NKI) ist ein Projekt des Bundesumweltministeriums, welches den Auftrag verfolgt, die deutschen Klimaziele umzusetzen. Die NKI will innovative Projekte in Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft fördern, um möglichst breit angelegt die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Die NKI fördert auch unser Projekt, ›Schule·Klima·Wandel‹.

Neoliberalismus

Neoliberalismus ist eine bestimmte Art und Weise, wie Wirtschaft organisiert und umgesetzt wird. Sie basiert auf der Annahme, dass „der Markt“ Preis, Angebot und Nachfrage regelt. Neoliberalismus geht davon aus, dass Menschen Entscheidungen nach Kosten und Nutzen- Abwägungen treffen und fordern möglichst viel Handelsfreiheit. Mittlerweile wird der Begriff Neoliberalismus auch für eine bestimmte Politik genutzt, die Privatisierung und Sozialstaatsabbau präferiert.

Ökologie

Ökologie heißt eigentlich so viel wie »die Lehre des Haushalts«. Ökologie ist ein Teilbereich der Biologie, der die Erkenntnisse verschiedener Disziplinen zusammenführt. Sie beschreibt die Wechselwirkungen zwischen Organismen, Lebewesen und deren Umwelt und beschäftigt sich mit der Ganzheit dieses Systems.

Ökologie ist eine sehr komplexe, vielschichtige Systemwissenschaft, die immer vor dem Problem steht, nicht alles ausreichend detailliert abgebildet zu haben. In der Ökologie werden zum Beispiel die Auswirkungen kleiner Veränderungen innerhalb eines Ökosystems untersucht.

s. auch folgende Stichworte: Ökosystem

Ökologische Landwirtschaft

Bei der ökologischen Landwirtschaft wird viel Wert darauf gelegt, mit dem Kreislauf der Natur und den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu arbeiten. Es wird so weit wie möglich auf Kunstdünger und Gentechnik verzichtet, eine artgerechte Tierhaltung bevorzugt und darauf geachtet, den Boden nicht auszulaugen.

Es gibt verschiedene Formen der ökologischen Landwirtschaft, die unterschiedlich weitreichend sind. Dazu gehören die bio-dynamische Landwirtschaft und die organisch-biologische Landwirtschaft.

s. auch folgende Stichworte: Landwirtschaft | Ökologie | Ressourcen

Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie viele Naturressourcen für deinen Lebensstil notwendig sind. Jeder Bereich unseres Lebens verbraucht Ressourcen- ob es nun Wohnen, Konsum oder Mobilität sei. Lebensmittel müssen produziert werden, Gemüse irgendwo wachsen, Abfall irgendwo verbrannt werden, Wasserkreisläufe regeneriert werden. Wissenschaftler*innen haben sich hingesetzt und wie in einer Buchhaltung berechnet wie viele Ressourcen uns die Natur zur Verfügung stellt (Meere, Wälder, Seen, Anbaufläche…) und wie viel wir davon als Menschen nutzen. Wenn alle so leben würden, wie wir in Deutschland, dann bräuchten wir 2,5x so viele Wälder, Meere und Äcker. Hier kannst du den Test selber machen.

Ökonomie

Du kannst Ökonomie ganz einfach mit Wirtschaft übersetzen. Mit Ökonomie wird manchmal eher auf die Wissenschaft, die Theorien und die Ideologien hinter der Wirtschaft Bezug genommen.

Paris-Abkommen

Mit dem »Paris-Abkommen« ist ein 2015 entstandener Vertrag gemeint, der als Nachfolger des Kyoto-Protokoll gilts und die Vereinbarungen der Vertragsstaatenkonferenz (COP) festhält. Durch das Paris-Abkommen sind alle Länder völkerrechtlich verpflichtet, sich an ihre jeweiligen länderspezifischen Klimaziele zu halten.

Das Paris-Abkommen (oder auch »Paris-Agreement«) legt fest, dass Länder des globalen Südens finanziell unterstützt werden bei der Klimaanpassung und die Erderwärmung bei maximal 2°C bleibt. Das Abkommen tritt 2020 in Kraft.

s. auch folgende Stichworte: Kyoto-Protokoll | COP 23 | 2020 | 2°-Grad-Ziel

Peak-Oil

Peak-Oil kann man ganz leicht mit „Ölfördermaximum“ übersetzen, also der Punkt an dem die Menge an gefördertem Öl ihr Maximum erreicht hat und die Ölförderung zurück geht. Öl ist eine endliche Ressource, die über Jahrtausende entsteht und sich dementsprechend sehr langsam regeneriert. Im Zusammenhang mit Peak Oil wird häufig auch von der Abhängigkeit von Öl gesprochen – auf allen Ebenen. Egal ob Wirtschaft oder privates Heizen: zu einem Großteil basiert unsere Gesellschaft auf Öl. Für den Zeitpunkt, dass das Öl knapp wird brauchen wir frühzeitig alternative Energiegewinnungsmöglichkeiten. Bereits jetzt haben wir 1/3 aller Ölreserven verbraucht und sobald wir mehr als die Hälfte verbraucht haben, geht die Förderung unumkehrbar zurück.

s. auch folgende Stichworte: Ressourcen | Regenerative Energien

Peer-Learning

Ein »peer« ist eine gleichaltrige Person, die sich in ähnlichen Umständen wiederfindet wie du. Peers begegnen sich auf Augenhöhe und haben ungefähr denselben Wissensstand. Peer-Learning bezeichnet das Lernen von Gleichaltrigen.

s. auch folgende Stichworte: Demokratiebildung

Planetarische (oder: planetare) Grenzen

Wissenschaftler*innen haben sich überlegt, dass es einen Rahmen für menschliches Handeln braucht, nachdem sich Politik und Wirtschaft ausrichten kann. Sie haben neun Bereiche identifiziert, die wichtig sind für den Gesamterhalt des Planeten und Grenzwerte festgelegt, wie stark diese Bereiche maximal belastet werden dürfen oder bereits sind. „Innerhalb dieser Grenzen kann die Menschheit den Pfad für ihre zukünftige Entwicklung und ihr Wohlergehen wählen“, sagt Jonathan Foley, Direktor des Umweltinstituts der University of Minnesota. Bei den Bereichen handelt es sich zum Beispiel um „Klimawandel“, „Übersäuerung der Meere“, „Biodiversitätsverlust“, „Stickstoffgehalt in der Erde“, „Wassernutzung“… Einige dieser planetarischen Grenzen haben wir bereits überschritten. Mehr kannst du hier nachlesen.

Postwachstum

Postwachstum bezeichnet eine Strömung von Wirtschaftswissenschaftler*innen und Aktivist*innen, die der Meinung sind, dass unser Wirtschaftssystem für Mensch und Natur so nicht mehr tragbar ist. Sie kritisieren vor allem, dass unser Wirtschaftssystem auf stetiges Wachstum und damit eine stetige „Mehrproduktion“ angewiesen sind. Sie meinen, dass in einer Welt mit endlichen Ressourcen, kein unendliches Wachstum möglich sei, ohne dauerhaft dem Planeten zu schaden. Sie fordern eine radikale Neuausrichtung des Wirtschaftssystems, orientiert an den ökologischen Grenzen und den Menschen ins Zentrum stellend. Postwachstumsanhänger*innen wünschen sich mehr Gemeinschafts- und Gemeinwohlorientierung, um ein gutes Leben für alle zu garantieren. Die Postwachstums-, oder auch „degrowth“- Bewegung hat viele Theorien entwickelt, umfasst aber auch verschiedene aktivistische Strömungen, wie zum Beispiel die Klimagerechtigkeitsbewegung, die Repair-Café Bewegung, die Bewegung für bedingungsloses Grundeinkommen, die Transition-Town Bewegung und viele mehr.

R … Z

Rassismus

Rassismus ist eine Art und Weise, die Gesellschaft zu betrachten und einzuordnen. Rassismus unterscheidet Menschen aufgrund ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft. Häufig geht mit Rassismus eine unterschiedliche Wertigkeit dieser Menschengruppen einher (manche sind mehr wert als andere). Außerdem werden bestimmen Personengruppen Fähigkeiten zu- oder abgesprochen.

Die Ergebnisse von Rassismus sehen wir in Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung, während der Apartheid in Südafrika, in Europa mit dem Erstarken rechter Parteien, in der amerikanischen Rassentrennung und häufig überall in kleinen Situationen in unserem Alltag.

s. auch folgende Stichworte: Klassismus | Demokratiebildung | Sexismus

Rebound-Effekt

Von einem Rebound-Effekt spricht man, wenn die Vorteile und Einsparungen durch nachhaltiges, energieeffizientes Handeln durch einen Mehrkonsum oder eine Verhaltensänderung (ggf. an anderer Stelle) wieder aufgehoben werden und am Ende sogar mehr Ressourcen verbraucht werden als vorher. Rebound-Effekte entstehen durch finanzielle Einsparungen oder durch moralische Rechtfertigungen.

Beispiel 1 » Eine Person kauft sich ein energieeffizientes Auto und fährt jetzt viel mehr damit als vorher, da es ja weniger Treibstoff benötigt. Insgesamt ist somit der Treibhausausstoß sogar höher als vorher.

Beispiel 2 » Eine Familie dämmt ihr Haus, hat dadurch ihren Energieverbrauch gesenkt und fliegt von dem dadurch eingesparten Geld in den Urlaub.

Regenerative Energien

Regenerativ bedeutet, dass sich etwas schnell erneuert oder fast unendlich zur Verfügung steht. Der Ausdruck »Regenerative Energien« steht im Gegensatz zu »fossilen Energieträgern«, deren Ressourcen endlich und somit irgendwann aufgebraucht sind. Man spricht in dem Kontext auch häufig von »Erneuerbaren Energien«. Diese umfassen alle Möglichkeiten zur Energiegewinnung, die durch Wind, Wasser, Sonne und in bestimmten Fällen auch Biomasse betrieben werden. Dazu gehören Solaranlagen, Wasserkraftwerke und Windräder.

s. auch folgende Stichworte: Fossile Brennstoffe | Energiewende | Biosprit

Sexismus

Sexismus ist eine Form der Unterdrückung und Benachteiligung aufgrund von Geschlechterzugehörigkeit. Von Sexismus betroffen sind in einer patriarchalen Gesellschaft (männerdominiert, hierarchisch, mit bestimmten Machtgefällen) hauptsächlich Frauen*, jedoch können grundlegend alle Menschen aufgrund ihrer Geschlechtszuschreibung Diskriminierung erfahren.

Sexismus äußert sich in Form von Kommentaren und Sprüchen, sexuellen Übergriffen, einem bestimmten Umgang, sexistischer Werbung, in Gesetzen und in strukturellen Möglichkeiten/Hindernissen u.v.m.

s. auch folgende Stichworte: Rassismus | Feminismus | Klassismus

Sustainable Development Goals (SDGs, Ziele für nachhaltige Entwicklung)

In den »Sustainable Development Goals« (deutsch: Ziele für nachhaltige Entwicklung) haben sich die Länder der Vereinten Nationen auf 17 Ziele geeinigt, die sie bis zum Jahr 2050(?) erreichen möchten, damit alle Menschen auf der Erde sicher und gut leben können. Die Ziele sind beispielsweise »Armut beenden«, »Hunger beenden«, »Gute Bildung für alle«, »Bekämpfung des Klimawandels« oder »menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum«. Für jedes dieser Ziele gibt es noch einmal insgesamt 169 Unterziele. Auch wenn sich alle Länder auf diese Ziele geeinigt haben, sind die Länder nicht verpflichtet, die Ziele umzusetzen.

Tipping Points (Kipppunkte)

Tipping Points sind Zeitpunkte, an denen eine bestimmte lineare Entwicklung drastisch die Richtung wechselt oder sich unaufhörlich beschleunigt. Im Rahmen des Klimawandels spricht man von Tipping Points, wenn die Schäden innerhalb eines Ökosystems so groß sind, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Die Folgen sind meist verheerend und man geht davon aus, dass die Überschreitung eines Tipping Points einen weiteren Tipping Point auslöst. Da das Klimasystem so komplex ist, sind Aussagen über den Zeitpunkt des Kipppunkts schwer zu treffen. Beispiele sind zum Beispiel das Schmelzen des Eisschildes (Eis-Albedo-Effekt und Verschwinden des Lebensraums für Robben, Eisbären, etc.), die Freisetzung des in Permafrostböden gespeicherten Methans oder die Unterdrückung der Tiefenwasserbildung im Atlantik durch einen erhöhten Eintrag von Süßwasser (durch das Schmelzen der Eisschilde in der Arktis).

s. auch folgende Stichpunkte: Albedo

Treibhauseffekt

Die Erde ist von einer Vielzahl an Gasen in der Atmosphäre umgeben. Ein großer Teil des Sonnenlichts durchdringt die Atmosphäre und die Wolkenschicht und trifft auf die Erde. Ein großer Teil der Wärme, die wir auf der Erde spüren ›entsteht‹ erst hier: Die Erde reflektiert das Licht und wandelt einen Teil dabei in Wärme um (Absorbtion). Diese Wärme strahlt dann in Form von Infrarotstrahlung in Richtung der Atmosphäre. An dieser Stelle kommen die Treibhausgase ins Spiel: Während Sauerstoff oder Stickstoff die Strahlung fast ungehindert wieder ins Weltall lassen, behindern andere Gase (wie Wasserdampf, Kohlendioxid oder Methan) das austreten der warmen Infrarotstrahlen und halten die Wärme so in der Atmosphäre. Das ist so ähnlich wie in einem Treibhaus (Gewächshaus). 
Ohne den Treibhauseffekt wäre es auf der Erde ziemlich kalt und ein Leben wie wir es kennen wäre nicht möglich. Problematisch ist aber, wenn der Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre ansteigt und damit noch mehr Infrarotstrahlung in der Atmosphäre ›hängen bleibt‹. Da der Mensch durch seine Art zu leben und zu wirtschaften immer mehr CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre entlässt, spricht man hier vom menschengemachten (altgriechisch: anthropogenen) Treibhauseffekt.

Treibhausgase

Treibhausgase sind Gase in der Atmosphäre, die Strahlung entweder absorbieren oder reflektieren. Sie sind der Motor des Treibhauseffekts. Es gibt zahlreiche Treibhausgase. Die wichtigsten sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Ozon (O3). Treibhausgase haben sowohl natürliche als auch menschengemachte Ursachen. Bei den Treibhausgasen, die der Mensch in die Atmosphäre entlässt, spricht man vom menschengemachten (altgriechisch: anthropogenen) Treibhauseffekt.

s. auch folgende Stichworte: Treibhauseffekt | C02-Äquivalent | Klimawandel

Wachstum

Von einem Wachstum der Wirtschaft wird gesprochen, wenn die Anzahl der produzierten Güter und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum ansteigt. Damit Unternehmen Geld verdienen können, müssen sie Waren produzieren oder Dienstleistungen anbieten, die ihnen von anderen Personen oder Unternehmen abgekauft werden. Weil die allermeisten Unternehmen mehr verkaufen wollen, als im vergangenen Jahr, produzieren sie auch mehr. Die meisten Wirtschaftswissenschaftler*innen und auch Politiker*innen gehen davon aus, dass es notwendig ist, dass Wirtschaft immer weiter wächst. Manche Wirtschaftswissenschaftler*innen sehen das anders (siehe z.B. Postwachstum).

Wetter

Wetter sollte man nicht mit Klima verwechseln! Wetter sind kurzweilige Ereignisse, Temperaturschwankungen, Regen, Schnee, Windänderungen. Es sind die Auswirkungen eines Zustands der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt. Klima hingegen beschreibt das Wetter über eine Spanne von mindestens 30 Jahren.

s. auch folgende Stichworte: Klima | Klimawandel

Wolken

Wolken findest du hauptsächlich in der Troposphäre. Es sind Ansammlungen von Wassertröpfchen oder Eiskristallen, die durch Sonneneinstrahlung sichtbar werden. Bei der Verdunstung von Wasser nimmt die Luft Wassermoleküle auf. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft aufnehmen, je kühler, desto weniger. Wenn Luft nicht mehr Wasser aufnehmen kann, also eine vollständige Sättigung erreicht ist, wird der Wasserdampf zu kleinen Tropfen oder Kristallen, und dadurch entstehen Wolken.

s. auch folgende Stichworte: Treibhauseffekt

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