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Fakten! Fakten? (Fakten & Mythen I)
Besonders bei so hochkomplexen Themen wie dem Klimawandel ist es wichtig, dass man für Erklärungen wissenschaftliche und unabhängige journalistische Quellen zu Rate ziehen kann, die vertrauenswürdig sind. Neben den Scientists4future, die inzwischen diverse Bildungsmaterialien für Schüler*innen zusammengestellt haben (wir haben hier bereits die Sketchnotes erwähnt), gibt es viele Websites, die sich besonders mit den Argumenten von Klimaskeptiker*innen auseinandersetzen. Wir selbst arbeiten in unseren Seminaren viel mit dem Wissen der Schüler*innen und sind selbst keine Wissenschaftler*innen (max. angehende :-) ).
Besonders hilfreich ist diesbezüglich die Website klimafakten.de. Hier nehmen unterschiedliche wissenschaftliche Expert*innen u.a. gerne angeführte Argumente von Klimaskeptiker*innen auseinander und überprüfen ihren Wahrheitsgehalt. Hinterlegt mit zahlreichen wissenschaftlichen Studien kann man sich hier ein Polster an Argumentationen für den Fall der Fälle aufbauen. Auch die Diskussion mit Klimaskeptiker*innen trainiert bekanntlich den Demokratie-Muskel :-) Hierfür auch sehr hilfreich: Das »Widerlegen, aber richtig!«-Handbuch (auf Englisch: Debunking Handbook) von zwei australischen Wissenschaftlern, zum Download unter Skeptical Science (auch in einer deutschen Version erhältlich).
Wer es sprachlich ein bißchen amüsanter mag, dem sei auch der Klima-Lügendetektor ans Herz gelegt. Hier gibt es u.a. viele Beispiele, wie Unternehmen verzweifelt versuchen, sich ein »Grünes Image« zu verpassen, wenn eigentlich ihr Geschäftskonzept auf der Ausbeutung von Mensch und Natur beruht. Auch Kritiken zu angeblich fundierten Sachbüchern finden sich hier. Gute Informationen und einen informativen Newsletter bietet auch die Plattform Klimareporter (u.a. zu Klimapolitk, Klimaforschung und Energiewende).
Um ein Beispiel zu nennen: Der von Menschen gemachte Klimawandel wird gerne mit dem Argument in Frage gestellt, es hätte bereits im Mittelalter eine sog. »Mittelalterliche Warmzeit« gegeben. Das liest sich dann auf klimafakten.de so (Zitat):
Behauptung: »Während der Mittelalterlichen Warmzeit war es wärmer als heute. Die heutige Erwärmung ist also nicht außergewöhnlich und hat sicherlich natürliche Ursachen.«
Fakt ist: Die sogenannte »Mittelalterliche Warmzeit« konzentrierte sich auf einzelne Regionen, weltweit jedoch war es damals nicht wärmer als heute.
Antwort: Es stimmt, dass während der sogenannten »Mittelalterlichen Warmzeit« in manchen Regionen der Erde ungewöhnlich hohe Temperaturen beobachtet wurden, diese lagen vor allem auf der Nordhalbkugel. Doch in vielen anderen Erdgegenden und auch insgesamt war die Welt damals kühler als heute.«
Im Rahmen der Widerlegung kann man zwischen unterschiedlichen Stufen der Komplexität/Ausführlichkeit von Antworten wählen…
Wichtig ist es hierbei natürlich wissenschaftliche von unwissenschaftlichen Angeboten/Plattformen zu unterscheiden. Das EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie – ist zum Beispiel ein Wolf im Schafspelz. Unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit werden hier eher Fake News* als Fakten verbreitet, Weltklima- und Energiekonferenzen mit Klima-Skeptiker*innen organisiert und der Verbrüderung mit dem Heartland-Institut (Klimagegner(*innen) in den USA, Trump-Berater(*innen)) gefrönt. Das unabhängige gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv.org hat hierzu gerade erst eine Undercover-Story veröffentlicht: »Die Heartland-Lobby«. Sie zeigt auf, mit welchen Methoden und mit welcher finanzieller Ausstattung die Klima-Gegner*innen Politik machen.
Merke: Genauso wie beim Klimapaket (› Download beim BMU) muss man eben immer genau prüfen, ob drin ist, was drauf steht :-)
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* Wer Lust hat, sich mit Fake News zu beschäftigen (und ihnen nicht aufzusitzen), dem sei auch der Faktencheck-Newsletter und die Website von Correctiv empfohlen! (Natürlich auch das Schwarzbuch AfD, aber das in diesem Kontext nur am Rande… )